Heimatverein Sindorf
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Aktuell

16.11.2024



St. Martinsumzug in Sindorf begeistert rund 250 Teilnehmer

Am 15. November fand der traditionelle St. Martinsumzug der Kita Pänz in Sindorf statt. Mit selbstgebastelten, farbenfroh leuchtenden Laternen zogen die Laternenträger durch die Straßen bis zur Ulrichschule.
Für musikalische Begleitung sorgte der Posaunenchor aus Buir, der dem Umzug eine feierliche Stimmung verlieh. Auf dem Schulhof der Ulrichschule erwartete die rund 250 Teilnehmer ein Martinsfeuer, das von der Sindorfer Feuerwehr angezündet und sicher bewacht wurde.
Ein besonderes Highlight war die Aufführung der Martinslegende, die vom Heimatverein Sindorf in einem Rollenspiel am Feuer nachgestellt wurde. Die Geschichte vom heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem Bedürftigen teilte, machte die Bedeutung des Brauchtums greifbar.



Im Anschluss teilte der Heimatverein Sindorf symbolisch einen großen selbstgebackenen Weckmann und überreichte ihn an die Helferinnen und Helfer sowie an alle Kinder. Darüber hinaus erhielt jedes Kind einen eigenen Weckmann, heißer Kinderpunsch lud zum Verweilen und Austausch ein
„Es ist ein sehr schönes Brauchtum, das in dieser Form nicht in Vergessenheit geraten sollte“, betonte Helga Feyen von Heimatverein Sindorf, die das St. Martinsfest gemeinsam mit Jenny Brings-Schampera, Mitarbeiterin der Kita Pänz, organisiert hatte.
Das Fest wurde von allen Beteiligten als ein voller Erfolg wahrgenommen und zeigte erneut, wie wichtig solche Traditionen für den Zusammenhalt in der Gemeinde sind.


08.10.2024





Erntedankfest für Kinder
Eine jahrhundertealte Tradition wird fortgesetzt

Bei strahlendem Herbstwetter fand am vergangenen Wochenende das zweite Erntedankfest statt, das in Zusammenarbeit zwischen dem Heimatverein Sindorf und der Kita Pänz organisiert wurde. Zahlreiche Kinder, Eltern und weitere Gäste fanden sich auf dem Gelände der Kita ein, um an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Die Begrüßung der Gäste erfolgte durch Bürgermeister Dieter Spürck, Saskia Inden, die Standortleitung der Kita und Helga Feyen vom Heimatverein Sindorf.
Mit Ernteerträgen voll beladenen Bollerwagen, eröffneten die Kinder das Fest. Neben der symbolischen Bedeutung des Erntedankfestes gab es zahlreiche interaktive und kreative Angebote, bei denen die kleinen Besucher aktiv mitwirken konnten. Die Kinder bemalten insgesamt 100 Kürbisse, bastelten Kartoffelmännchen und gestalteten Igel mit Zahnrädern. Kreativität wurde auch bei Malbildern in Schraffurtechnik gefördert und ein spannendes Wissensquiz zum Thema Erntedank regte zum Nachdenken an. Der traditionelle Kartoffellauf sorgte für zusätzlichen Spaß und Bewegung.
Für das leibliche Wohl war mit einem reichhaltigen Buffet gesorgt. Die Gäste konnten selbstgemachte Kartoffelsuppe, frisches Apfelmus, Rohkost mit Dip, verschiedene Brotsorten, Brezeln und Kuchen genießen. Dazu gab es hausgemachte Schorle und weitere Getränke. Eine herbstlich gestaltete Fotowand sowie eine Musikwand sorgten für weitere Abwechslung.
„Es ist uns ein großes Anliegen, alte Bräuche lebendig zu halten und sie an die junge Generation weiterzugeben“, erklärte Helga Feyen von Heimatverein Sindorf. „In unserer schnelllebigen Zeit gehen viele dieser Traditionen verloren. Doch gerade diese Feste und Bräuche verbinden die Menschen, fördern die Gemeinschaft und bringen uns ein ganzes Stück näher zusammen.“
Der Heimatverein Sindorf setzt sich seit Anfang 2023 gezielt dafür ein, dass alte Bräuche, wie das Erntedankfest nicht in Vergessenheit geraten. Dabei wird der Fokus auf die Einbindung von Kindern gelegt um früh ein Bewusstsein für Tradition und Gemeinschaft zu schaffen, so Helga Feyen.
Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei zukünftigen Veranstaltungen des Vereins zu beteiligen. Anregungen und Mitwirkende sind jederzeit willkommen.



09.09.2024






18.08.2024



Pressemitteilung/Veranstaltungshinweis:

Heimatverein Sindorf gibt alte Brauchtümer an Kinder weiter.
Erntedankfest für Kinder

Am Samstag, dem 05. Oktober 2024 findet von 14 - 17 Uhr in der Kita Pänz, Brucknerstraße 7, 50170 Kerpen-Sindorf das zweite große Erntedankfest für Kinder und Eltern statt.
Eine Auswahl von unterschiedlichen Bastel- und Malaktionen, Sackhüpfen, Kartoffellauf, eine Fotowand sowie Lerninhalte zu den regionalen Lebensmitteln und ihrem Anbau sind einige der Mitmach-Aktionen zur Brauchtumsveranstaltung, die vom Heimatverein Sindorf gestern und heute e.V. in Kooperation mit der Kita Pänz durchgeführt werden.
Auch für das leibliche Wohl ist wieder reichlich gesorgt. Nach alter Tradition werden eine große Auswahl von Speisen aus eigener Herstellung sowie regionale Lebensmittel zum Verzehr angeboten. Damit das alte Brauchtum erhalten bleibt, macht sich der Heimatverein Sindorf in den letzten Jahren für den Nachwuchs stark und gibt alte Traditionen frühzeitig an die neue Altersgruppe weiter. Wir freuen uns, dass unsere Brauchtumsveranstaltungen, zu denen auch das Oster- und Maifest für Kinder gehören großes Interesse finden und in diesem Jahr durch eine weitere Veranstaltung an St. Martin erweitert wird, so Helga Feyen vom Heimatverein Sindorf.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


09.07.2024



Liebe Mitglieder und Freunde des Heimatvereins.

„Wie geht es Bert Wallraf?“
werden sich viele Mitglieder, Fördermitglieder und Freunde des Heimatvereins Sindorf gestern und heute e.V. fragen.
Wir können die Frage nach Abstimmung mit der Familie wie folgt beantworten: Bert ist weiterhin auf dem Wege der Besserung und nimmt langsam aber zunehmend am täglichen Geschehen teil.
Er ist zur Rehabilitation im Pflegeheim Sankt Ulrich in Sindorf untergebracht, ist aber auch zeitweise zu Hause, bzw. unternimmt im Rollstuhl auch Touren außerhalb des Pflegeheims. Das alles sind sehr gute Anzeichen und wir freuen uns sehr über seinen Ehrgeiz, wieder auf die Beine zu kommen.
Wir wünschen Bert weiterhin gute Besserung und halten Euch auf dem Laufenden.

Der Vorstand des Heimatvereins
Helga, Branko, Rainer, Kai, Thomas und Andreas"



03.07.2024



Pressemitteilung
Sitzbank an der neuen Begegnungsstätte eingeweiht“

Eine weitere Sitzgelegenheit in und um Sindorf, konnte gestern der Vorstand des Sindorfer Heimatvereins offiziell an die Bürger übergeben. Der Sitzblock an der neuen Begegnungsstätte an der Ulrichschule, wie auch die Bank an der Erft, wurde vom Heimatverein über das Förderprogramm „NRW Heimat-Scheck“ beantragt und so finanziert.
Die Fördermittel für eine Bänke wurden bereits 2022 beantragt und genehmigt. Während die Bank an der Erft zeitnah installiert werden konnte, verschob sich die Aufstellung der zweiten Bank, bedingt durch die Verzögerungen beim Bau der Schule und Begegnungsstätte.
Was lange währt wird auch mal fertig kommentiert der Vorstand des Heimatvereins Sindorf gestern und heute die „Übergabe“ an die Bevölkerung. Wir hoffen dass der Sitzblock zur Belebung und zum Gedankenaustausch an und in der Begegnungsstätte beiträgt, ergänzt der Verein.


29.04.2024



Beim Sindorfer Maifest wurde Brauchtum lebendig

Sindorfer Heimatverein gibt Werte und Kultur an die Kinder weiter.
Pünktlich zum 1. Mai veranstaltete der Sindorfer Heimatverein gestern und heute e.V. in Kooperation mit der Kita Pänz das zweite große Maifest für Kinder. Nach alter Tradition wurde eine 3 Meter lange Birke, von den Kindern mit bunten Krepppapierbändern geschmückt und anschließend mit vereinten Kräften aufgestellt.



Begrüßt wurden die Gäste von Bürgermeister Dieter Spürck, Saskia Inden, Leiterin der Kita Pänz und Helga Feyen vom Heimatverein Sindorf. Im geschmückten Eingangsbereich wurden vom Förderverein der Kita bunte Mischungen von Sommerblumensamen verteilt. Auf dem großen Außengelände erwarteten kleine und große Besucher*innen, zu denen auch Julia Drexler von Radio Erft gehörte viele Mitmachaktionen.
So konnten kleine Birkenzweige geschmückt und Maiherzen in unterschiedlichen Ausführungen gebastelt werden. Schimmernde Perlen luden dazu ein, kleine und große Windspiele in verschiedenen Formen zu gestalten. An weiteren Stationen konnten die Kinder sich passend zum Maifest schminken und vor einer Fotowand fotografieren lassen.



Ein weiteres Highlight der Brauchtumsveranstaltung waren zwei kleine Festumzüge mit Musik und selbstgebastelten Instrumenten um das Kitagelände.
Nach dem Maiumzug und anschließenden Maitänzen der Kinder konnten sich alle an einem reichhaltigen Büffet stärken, zu dem viele Eltern der Kita und der Sindorfer Heimatverein beigetragen haben.
Alle sportbegeisterten Kids konnten an einem Schnupperkurs des Tennisclub Rot-Weiss Sindorf e.V. teilnehmen und sich in der Turnhalle auspowern.
Es ist wichtig Brauchtümer weiter zu leben, weil sie die Menschen zusammenbringen und für Kommunikation sorgen und somit wichtig für unsere Gemeinschaft sind. Schön ist es, wenn die Feste gemeinsam gestaltet und gelebt werden.
Daher sind Ideen und Vorschläge und auch eine Mitwirkung unserer Veranstaltungen jederzeit willkommen, so Helga Feyen vom Heimatverein Sindorf.


08.04.2024



Pressemitteilung/Veranstaltungshinweis:

Heimatverein Sindorf fördert Brauchtum
Maifest für Kinder

Am Samstag, 27. April 2024 findet von 14 - 17 Uhr in der Kita Pänz, Brucknerstraße 7, 50170 Kerpen-Sindorf ein großes Maifest für Kinder und Eltern statt.
Das Gestalten von Maiherzen, Maizweigen sowie das Schmücken eines großen Maibaumes sind einige der Mitmach-Aktionen zur Brauchtumsveranstaltung, die vom Heimatverein Sindorf gestern und heute e.V. in Kooperation mit der Kita Pänz durchgeführt wird. Weiterhin können die Kinder sich passend zum Maifest schminken lassen. Highlight ist ein Maiumzug mit selbstgebastelten Musikinstrumenten, um das Kitagelände mit anschließendem Tanz um den Maibaum. Für das leibliche Wohl ist gesorgt
Damit das alte Brauchtum erhalten bleibt, macht sich der Heimatverein Sindorf für den Nachwuchs stark und gibt die Tradition frühzeitig an die neue Altersgruppe weiter, so Helga Feyen, die im Heimatverein Sindorf für den Kinder- und Jugendbereich zuständig ist.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Pressemitteilung:

05.04.2024

Pressemitteilung:

Heimatverein Sindorf fördert Brauchtum mit großem Erfolg

Kooperationsveranstaltung mit dem Kinder- und Jugendzentrum und der Kindertagesstätte Pänz.

Der Heimatverein Sindorf gestern und heute e.V. veranstaltete in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendzentrum Sindorf und der Kindertagesstätte Pänz die zweite Brauchtumsveranstaltung für Kinder an Ostern.



Großer Andrang bei der Ostereiersuche herrschte am Ostersamstag auf dem Außengelände des Juze Sindorf. Rund 150 Kinder in Begleitung ihrer Eltern und Großeltern, machten sich dort auf die Suche nach Ostereiern.

Zuvor wurden über 400 Freilandeier in den Osterwerkstätten des Jugendzentrums und der Kita Pänz, gemeinsam mit den Kindern gefärbt. „Die Kinder hatten jede Menge Spaß beim Färben und wollten gar nicht mehr aufhören“, sagten die Organisatorinnen Helga Feyen vom Jugendzentrum Sindorf und Mitglied des Heimatvereins sowie Katja, Mandy und Jaqueline von der Kita Pänz. Um die Ostereiersuche noch spannender zu machen, hatten die älteren Kinder die Möglichkeit an einer Osterrallye teilzunehmen. Dazu gehörten typische Spiele und ein Rätsel zum Osterbrauchtum. Spaß und Bastellaune herrschte auch an den beiden Bastelstationen, an denen die Kinder Osterhasen und Küken basteln konnten.



Bepackt mit bunten Ostereiern und einer ausgefüllte Laufkarte der Osterrallye strahlten die Kinder, als sie anschließend noch einen Schokolutscher erhielten. Infos zum Osterbrauchtum konnten von den Eltern als Flyer mitgenommen werden.
„Der Heimatverein möchte Brauchtum leben und an die nächste Generation weitertragen. Nach den gelungenen Brauchtumsveranstaltungen und der großen Resonanz im letzten Jahr möchten wir in diesem Jahr ein zusätzliches Brauchtum mit den Kindern feiern“, so Helga Feyen, die im Heimatverein Sindorf u.a. für den Kinder- und Jugendbereich zuständig ist.


24.03.2024


29.01.2024

Pressemitteilung

Heimatverein reinigt am Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus die in Sindorf verlegten Stolpersteine

Etwa 40 Teilnehmer*innen folgten am 27. Januar der Einladung des Heimatverein Sindorf gestern und heute zur Reinigung der Stolpersteine.
Vor dem Haus Nr. 27 an der Heppendorfer Str. wurden die zum Gedenken an die Familie Kahn verlegten Stolpersteine gereinigt.
Begonnen wurde die Aktion von Helga Feyen mit einer Begrüßung der Anwesenden. Sie dankte für den, trotz der mangelnden Berichterstattung, regen Besuch. „Die Reinigung der Steine ist nicht nur dem Gedenken an die Opfer gewidmet, brachte sie zum Ausdruck, sondern sie richtet sich auch gegen den zunehmenden Hass gegen Juden und andere Minderheiten.“ Pfarrer Schnabel von der evangelischen Gemeinde Sindorf schloss sich den Ausführungen von Feyen an und unterstrich die Notwendigkeit ein Erstarken der antidemokratischen Kräfte zu unterbinden. Die Geschichte des 3. Reiches darf sich nicht wiederholen, Hass und Gewalt dürfen nicht die Oberhand erhalten.
Während der Reinigung wurde die Geschichte der Familie Kahn in kurzer Form von Konfirmanden der evangelischen Gemeinde Sindorf verlesen.
Zu Ehren der Familie wurden Blumen niedergelegt.
Von hier aus gingen die Gedenkenden zur Herrenstraße Nr.65.
Auch hier wurden die Stolpersteine, die an die Familie Nathan erinnern, gereinigt. Das Schicksal der Familie wurde ebenfalls verlesen.
Ein Beitrag der Konfirmanden erinnerte an den 20. Juli 1942 als der Transport mit 1.164 jüdischen Menschen Köln Richtung Maly Trostinez verlies. Im Zug DA 219 befanden sich auch die Familien aus Sindorf. Im Vernichtungslager Maly Trostinez wurden zwischen 1942 und 1944 bis zu 60 000 Menschen von den NS-Schergen ermordet.
Mit der Niederlegung von Blumen wurde die Zeremonie beendet.

Mit Betroffenheit musste der Heimatverein zur Kenntnis nehmen, dass die niedergelegten Blumen bereits nach 30 Minuten verschwunden waren. Respekt und Achtung der Opfer ist in diesem Fakt nicht zu erkennen. Diese Realität lässt uns jedoch nicht davon abhalten die Reinigung der Steine weiter fortzuführen, erklärt der Heimatverein.
Der 27. Januar -Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist nicht nur Erinnerung, sondern auch die Aufforderung sich aktiv gegen Hass und Gewalt zu stellen, ergänzt der Heimatverein.


28.01.2024

Reinigung der Stolpersteine am 27.Jan.2024



Seit Anfang des 19. Jahrhunderts war ein Zweig der großen Kaufmannsfamilie Ehrlich in Sindorf ansässig.
1879 heiratete Helena Ehrlich den Kaufmann Emanuel Kahn. Sie hatten die Kinder Henriette und Hermann. Nach Hermanns Hochzeit mit Regina Levy kam die Tochter Else zur Welt. Über die Familie Kahn und ihr Schicksal ist nur sehr wenig bekannt. Nach der Heirat lebte der Viehhändler Hermann mit seiner Familie an der Heppendorfer Straße 31.
Im Rahmen der Ausschreitungen der Reichspogromnacht kam es am 10.11.1938 in fast allen Kerpener Stadtteilen zu Zerstörungen und Gewalt gegen jüdische Familien. Davon war auch das Haus der Familie Kahn betroffen. Die ortsfremden SA-Mitglieder wollten zunächst ein gegenüberliegendes Haus stürmen, aber dessen Bewohner wiesen sie auf das Haus der jüdischen Familie hin. Die NS-Schergen richteten einen materiellen Schaden von 3200 Reichsmark an. Nach heutigem Wert sind das ca. 16.000 Euro.
Die Schwester von Hermann Kahn, Henriette, überlebte den Holocaust, vermutlich wegen ihres nicht-jüdischen Ehemanns. Sie starb 1984 in Koblenz.
Im Zuge der Ausschreitungen wurde auch der Sindorfer Judenfriedhof mit den Gräbern der Familie Kahn bzw. Ehrlich verwüstet und geschändet.



Die Familie:

Mutter Regina
geborene Lavi
Geboren 1890
Deportiert 1942 nach Minsk
Ermordet in Maly Trostinez

Vater Hermann
Geboren 1885
Schutzhaft in Dachau 1938
Deportiert 1942 nach Minsk
Ermordet in Maly Trostinez

Tochter Else
Jahrgang 1914
Deportiert 1942 nach Minsk
Ermordet in Maly Trostinez

Wir behalten sie im Gedächtnis!


An der Herrenstraße 65 (heutige Hausnummer), hatte der Metzger Moritz Nathan sein Geschäft auf einem Grundstück, das bis an die Kerpener Straße reichte und auch Teile des heutigen Zentralplatzes umfasste.
Moritz Nathan stammte ursprünglich aus der Kerpener Metzgerfamilie Nathan an der Stiftsstraße. 1912 zog er mit seiner Frau Sibilla geb. Levy nach Sindorf. In den Jahren 1913 bis 1922 wurden insgesamt sechs Kinder geboren: Herbert, Walter, Hilde, Benno, Elly und Ernst.
Noch 1935 wollte Moritz Nathan sein Geschäft erweitern und bekam eine Baugenehmigung, die er 1937 verlängern ließ.
Im Lauf der Pogromnacht wurden auch sein Geschäft mit der Schaufensterscheibe zertrümmert und die Wohnräume verwüstet.
Nur zwei Wochen später wurde in der Bauakte lapidar vermerkt: „Baut nicht mehr“. Weitere zwei Wochen später verkaufte Moritz Nathan Haus und Hof in Sehnrath an die Eheleute Kämmerling und zog mit seiner Frau nach Köln, wo bereits der Sohn Herbert lebte.



Mutter Sibilla, geborene Levi
geboren 1884
1942 deportiert nach Minsk
ermordet in Maly Trostinez

Vater Moritz
geboren 1883
1942 deportiert nach Minsk
ermordet in Maly Trostinez

Sohn Herbert
geboren 1913
1938 in Dachau in Schutzhaft
Deportiert 1942
Ermordet in Maly Trostinez

Sohn Walter
geboren 1914
Flucht nach Belgien
Interniert in Saint Cyprien Frankreich
Deportiert, befreit

Tochter Hilde
geboren 1916
Flucht nach Holland
interniert in Westerbork
Deportiert 1944 in mehrere KZ
1945 in Mauthausen befreit

Sohn Benno
geboren 1917
1938 Schutzhaft in Dachau
Flucht nach Holland und Belgien
1945 wurde er von den Amerikanern befreit.
1947 wanderte er mit seiner niederländischen Frau und seiner Tochter in die USA aus. Im Rahmen des Rückerstattungsverfahrens für das Elternhaus in Sehnrath traf er seine Geschwister Hilde und Walter wieder, die wie er überlebt hatten

Tochter Elly
geboren 1920
Deportiert 1942 nach Minsk
Ermordet in Maly Trostinez

Sohn Ernst
geboren 1922
1938 Schutzhaft in Dachau
Flucht nach England
über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

Wir behalten sie im Gedächtnis!

Am Montag, dem 20. Juli 1942 verließ der Personenzug Köln-Deutz um 15:00 Uhr mit 1.164 jüdischen Kindern, Frauen und Männern aus Köln, Bonn und dem Kölner Umland, auch aus dem heutigen Rhein-Erft-Kreis. Darunter waren 117 Kinder unter 10 Jahren und viele Jugendliche. Zwei Tage später erreichte der Zug nachmittags Wolkowysk in Weißrussland, ehemals Polen. Hier mussten die Deportierten in Güterwaggons umsteigen. Auf der Fahrt gab es immer wieder lange Haltezeiten. Kurz vor Minsk blieb der Güterzug fast den ganzen Tag lang in der Sommerhitze auf einem Abstellgleis stehen
Am Freitag, dem 24. Juli, erreichte der Zug nach fünftägiger Fahrt Minsk. Alle Kinder, Frauen und Männer wurden in dem Glauben dass es zur Arbeit geht, nach Maly Trostenec gebracht. In einem nahegelegenen Waldstück wurden die Opfer, die nicht per Gaswagen getötet wurden, an zuvor ausgehobenen Gruben erschossen.
Im Zug DA 219 nach Minsk befanden sich neben Hermann, Regina und Else Kahn und Moritz, Sibilla, Herbert und Elly Nathan viele weitere jüdische Menschen aus Kerpen und Umgebung. Im Ghettohaus am Kerpener Filzengraben waren zu diesem Zeitpunkt 31 der letzten noch in Kerpen lebenden jüdischen Menschen interniert. Sie wurden am 18.Juli 1942 mit einem Viehtransporter nach Köln gebracht. Die in den Akten als „Evakuierung“ bezeichnete Deportation ist auf einem Foto überliefert. 26 dieser 31 jüdischen Kinder, Frauen und Männer Menschen verließen Köln am 20. Juli mit dem Zug DA 219 nach Minsk – unter ihnen der 4jährige Erich Eiffeler, seine 6jährige Schwester Eva und die 8jährige Helga Leiser. Sie alle wurden im Wald bei Maly Trostinec ermordet. Dort haben sich grauenhafte und für uns alle unvorstellbare Szenen abgespielt.
Maly Trostinez war ein Vernichtungslager in der Nähe von Minsk.
Hier wurden zwischen 1942 und 1944 bis zu 60 000 Menschen von den NS Schergen ermordet.

Quelle Internet

Auch ihnen gedenken wir.


14.01.2024

Terminänderung: Beginn 11 Uhr an der Heppendorfer Straße

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Sindorf



Heimatverein Sindorf reinigt Stolpersteine und legt Blumen nieder.
Am 24. September 2022 wurden von der Kolpingstadt Kerpen in Kerpen-Sindorf Stolpersteine zur Erinnerung an Mitglieder der jüdischen Familien Kahn und Nathan verlegt. Am 27.Jan. 2024 (Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus) wird der Heimatverein Sindorf gestern und heute e.V. zum 2. Mal die Reinigung Stolpersteine durchführen.
Beginnen wird die Aktion um 11 Uhr mit den Steinen auf der Heppendorfer Str. 27.Hier wohnte bis zu ihrer Vertreibung die Familie Kahn. Nach der Reinigung wird der Verein Blumen niederlegen. Von der hier geht die Gruppe zum Haus Herrenstr. Nr.65, in dem die Familie Nathan bis zu ihrer Vertreibung zuhause war. Auch hier werden die Steine gereinigt und Blumen niedergelegt werden.
Der Heimatverein erinnert mit dieser Aktion an die jüdischen Mitbürger Sindorfs, die ob ihres Glaubens aus der Gemeinschaft der Einwohner vertrieben wurden und in Vernichtungslagern zu Tote kamen.
Der Verein will aber nicht nur an die Vergangenheit erinnern, sondern auch das Augenmerk auf die aktuelle Situation lenken. Zunehmender Hass und zunehmende Gewalt richtet sich immer mehr gegen Juden und Minderheiten. Der Heimatverein ist überparteilich und unabhängig mit einem klaren Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung.
Aus dieser Haltung heraus lädt der Heimatverein Sindorf gestern und heute e.V. alle Sindorferinnen und Sindorfer ein bei der Reinigung der Stolpersteine dabei zu sein, um damit ein Signal gegen Hass und Gewalt zu setzen.
Damit dies sichtbar wird bittet der Verein um eine rege Teilnahme als Zeichen der Solidarität.

Ansprechpartner:
Branko Appelmann                          Rainer Grohmann
Schriftführer/Pressesprecher           2.Vorsitzender
Am Kolvermaar 1a                           Karl-Breitbach-Weg 7
50170 Kerpen                                  50170 Kerpen
T: 0172 2560742                              T: 0171 7667516
E: branko.appelmann@gmx.de       E: rrudolph14@t-online.de







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